Alexander Plöger

Fernstudium Elektrotechnik M.Sc., Programm Techniker zum Master

Herr Plöger, bitte erzählen Sie uns etwas über Ihre Situation vor dem Studium, was hat Sie zu einer Weiterqualifizierung motiviert?

Ich war zum Beginn des Studiums als Teilprojektleiter in einem Industriebetrieb angestellt. Viele meiner Kollegen im Projektmanagement hatten einen Studienhintergrund und auch ein entsprechend besseres Gehalt bei gleicher Arbeit.
Aufgrund meines fehlenden Studiums habe ich zu diesem Zeitpunkt bereits gemerkt, dass ich wohl nicht um ein Studium herumkommen werde, wenn ich selbst entscheiden möchte, wie hoch ich auf der Karriereleiter steigen möchte.

Wie sind Sie auf das Programm Techniker zum Meister an der Hochschule Darmstadt aufmerksam geworden, und was hat letztendlich zum dem Entschluss geführt, sich dafür anzumelden?

Ich habe mir über einschlägige Seiten die Angebote der einzelnen Hochschulen in Deutschland angesehen. Für mich kam ein Bachelorstudium aufgrund der Vorausbildung und Erfahrung nicht in Frage. Zum Zeitpunkt meiner Entscheidung gab es nur wenige Angebote im Bereich Elektrotechnik als Master-Fernstudium für Quereinsteiger. Die Entscheidung fiel auf die Hochschule Darmstadt, da sie am verkehrsgünstigsten lag und der gewonnene Gesamteindruck sehr gut war.

Sie waren bereits seit vielen Jahren im Beruf, vielleicht können Sie das Programm für Interessierte etwas näher beleuchten? Wie war es für Sie nochmal eine akademische Weiterbildung aufzunehmen?

Aller Anfang ist schwer! Zu Beginn gab es das Vorbereitungssemester, in welchem Elektrotechnik Grundlagen, Mathematik und Programmierung vermittelt wurden. Hier war nichts wirklich Neues dabei, man kannte die Themen bereits aus der Techniker Weiterbildung. Man merkte jedoch, dass viel Wissen zwischenzeitlich ziemlich verstaubt war. Das Vorbereitungssemester war von daher gut, um wieder in das regelmäßige Lernen hineinzukommen. Ehrlicherweise zog die Geschwindigkeit und der Schwierigkeitsgrad im ersten regulären Semester jedoch noch einmal ordentlich an.

Möchten Sie etwas zu den Studieninhalten sagen, konnten Sie neues Fachwissen gleich in der Praxis umsetzen?

Tatsächlich konnte ich neu erlerntes Fachwissen im Projektumfeld auch während des Studiums gut einsetzen. Als Projektleiter jedoch nicht in der Detailtiefe wie ich es erlernt habe. Es half jedoch ungemein, technische Zusammenhänge schnell zu verstehen und mit dem Entwicklerteam auf Augenhöhe zu diskutieren

Das Programm vom Techniker zum Master ist ja ein ziemlich langes Studium – gab es ‚Durststrecken‘, die Sie überwinden mussten? Wie haben Sie es zeitlich hinbekommen, Beruf, Studium und weitere Verpflichtungen zu vereinbaren?

Die 3,5 Jahre Regelstudienzeit (inkl. Vorbereitungssemester) klingen tatsächlich erst einmal furchtbar lang. Im Nachhinein war es allerdings nicht so langwierig wie befürchtet. Ein großer Dank gilt hier auch meiner Frau, die mir über die gesamte Zeit familiär den Rücken freigehalten hat. Ohne sie hätte ich das nicht hinbekommen. Beruf und Studium ließen sich relativ gut unter einen Hut bringen, da ich aufgrund meines Arbeitsumfeldes die nötige Flexibilität hatte.

Zu Beginn galt es erst einmal das Qualifikationssemester zu bestehen und in das Regelstudium einzutreten, was alles andere als ein Selbstläufer war. Mit dem zweiten Semester des Regelstudiums kam tatsächlich auch die befürchtete Durststrecke. Die Motivation war zu diesem Zeitpunkt weg und entsprechend schlecht waren die Semesterprüfungen. Ich habe daraufhin begonnen mir das restliche Studium gedanklich in Phasen einzuteilen. Das dritte und vierte Semester war mit den Wahlpflichtfächern und der Projektarbeit kurzweilig und im fünften Semester hat man schon mit der Masterarbeit begonnen. Hierdurch konnte ich mich wieder motivieren und das Studium erfolgreich abschließen.

Wie sieht es jetzt nach dem Studium für Sie aus, haben sich berufliche Veränderungen ergeben?

Zeitgleich mit dem Abschluss des Studiums stieg das Interesse auf dem Arbeitsmarkt. Für viele Arbeitgeber ist es sehr positiv, wenn man nebenberuflich ein Masterstudium abgeschlossen hat. Es sagt einiges über Selbstorganisation, Zielstrebigkeit und auch Leidensfähigkeit aus. Das zählt oft mehr, als das eigentliche Zertifikat. Ich wurde ein halbes Jahr nach Abschluss des Masters von meinem damaligen Arbeitgeber abgeworben. Ich habe nun sowohl ein höherwertiges Aufgabenfeld als auch eine deutlich bessere Bezahlung, als ich das als Techniker vermutlich jemals gehabt hätte. Ich hätte nicht gedacht, dass sich das Studium in so kurzer Zeit auszahlen würde.

Gibt es evtl. noch ganz andere Punkte, die Sie Studieninteressierten mit auf den Weg geben möchten?

Die Hürde eines Masterstudiums im Bereich Elektrotechnik scheint als nicht studierter Techniker zu Beginn extrem hoch und mit Sicherheit erfordert es auch die ein oder andere Stunde mehr Selbststudium. Es haben in meiner Studienzeit einige Kommilitonen mit Bachelorhintergrund das Studium abgebrochen, jedoch keiner der Techniker Quereinsteiger. Das Studium ist also auch ohne Bachelor definitiv machbar.

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